Leichtathletik-Trainingshalle, Hamburg (D)

Schöne Aussichten

Auch Leichtathletikspitzensportler verbringen täglich acht Stunden oder mehr an ihrem „Arbeitsplatz“. Der lässt sich bei Sportlern im Sommer wunderbar ins Freie verlagern, doch bei schlechtem Wetter und in den Wintermonaten heißt es: ab in die Halle! In dieser Hinsicht war die Stadt Hamburg bislang für Spitzen- und Nachwuchssportler der Leichtathletik wenig attraktiv: Es gab keine adäquaten Trainingsmöglichkeiten für die Wintermonate. Doch im Zuge der Bewerbung als Olympiastadt 2012 entschloss sich die Stadt zum Bau einer neuen Leichtathletiktrainingshalle. Die Olympia-Bewerbung ist gescheitert, doch die Halle steht.

Ende November fand die offizielle Eröffnung der neuen Sporthalle statt, doch trainiert wird bereits seit Anfang November – und das unter besten Bedingungen.

 

Um ein offenes Raumgefühl zu erzeugen, wurde die Halle von den Hamburger Architekten Markovic Ronai Lütjen und Voss rundum transparent gestaltet. Die Sportler haben so stets das Gefühl, im Freien zu trainieren. Auf einer Fläche von 13.500 m² sind Trainingsmöglichkeiten für alle Leichtathletik-Disziplinen geboten. Es gibt eine 200m-Rundlaufbahn mit vier Bahnen und überhöhten Kurven, Weit- und Hochsprunganlagen, Kugelstoßvorrichtungen sowie eine Sprintbahn für den 100m-Lauf und den 110m-Hürdenlauf. Die Abmessungen der Halle – mit 131 m Länge und 49 m Breite – werden von Rundlauf- und Sprintbahn bestimmt.

Der Gedanke, den Sportlern auch in der Halle ein Gefühl von Weite zu vermitteln, spiegelt sich ebenso in der Tragkonstruktion wieder: Um große Spannweiten stützenfrei überbrücken zu können, sind in der Regel große Trägerquerschnitte oder Gittertragwerke notwendig, welche die Gebäudehöhe und das Raumgefühl beeinflussen. Deshalb wählten die Architekten eine außen liegende Konstruktion, bei der das Dach von Spannwerken mit Pylonen getragen wird. Lediglich schmale T-Träger sind in der Halle zu sehen.

 

Neben der ungestörten Weite im Innenraum bewirkt die außenliegende Konstruktion mit Pylonen in Verbindung mit Abspannwerken, dass die Trainingshalle trotz niedriger Bauhöhe gegenüber den benachbarten Bauten prägnant in Erscheinung tritt.

Ein weiteres architektonisches Gestaltungselement ist neben der prägnanten Pylonenkonstruktion die Neigung der Fassade um sechs Grad. Das Pfosten-Riegel-System wurde als Aufsatzkonstruktion an die innen liegenden Stahlstützen montiert. Die rundum transparente Gestaltung der Trainingshalle sorgt für exzellente Lichtverhältnisse, stellt jedoch zugleich hohe Anforderungen an die Verglasung: Je mehr Tageslicht in den Raum gelangt, desto besser müssen Sonnen- und Blendschutz sein. Deshalb entschieden sich die Architekten für den Einsatz der Sonnenschutzisolierverglasung GEWE-therm® TPS von SCHOLLGLAS. Die Pilkington OptifloatTM Gläser sind einseitig mit einer auf Silber basierenden hochselektiven SuncoolTM Billiant Beschichtung versehen und garantieren einen optimalen Sonnenschutz bei gleichzeitig hoher Lichtdurchlässigkeit. Um die Ballwurfsicherheit zu gewährleisten, kamen außerdem die Sicherheitsgläser GEWE-dur® und GEWE-safe® von SCHOLLGLAS zum Einsatz.

Die Voraussetzungen für sportliche Höchstleistungen sind mit der neuen Leichtathletik-Trainingshalle geschaffen. Die neue Halle bietet optimale Trainingsbedingungen für die Wintermonate, zudem wirkt ein positives Umfeld leistungssteigernd. Doch um zu den Besten zu gehören hilft am Ende nur Eines: üben, üben und nochmals üben...

Projektdaten

Objekt:                                    Leichtathletik-Trainingshalle, Hamburg

Bauherr:                                 Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Bildung und Sport

Architekt:                               Markovic Ronai Lütjen Voss, Hamburg

Glaslieferant:                        Schollglas Technik GmbH Objektzentrum, Heynitz-Lehden

Fassadentechnik:                R&M Fassadentechnik Oststeinbek GmbH

Bauzeit:                                  April 2003 bis Oktober 2006

BGF:                                        2.630 m²

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